Mittwoch, 28. Juni 2017

Südtirol und Orgonit

Morgens um Halb 9 gingen wir vom Parkplatz an der Timmelbrücke auf 1700 Metern gelegen los, um eine Rundwanderung um den Schneeberg zu starten.
Es war schon 12 Grad warm und die Sonne versprach uns eine heiße Wanderung welche spätestens um die Mittagszeit richtig schweißtreibend werden würde..
Wir gingen los durch einen schönen Lärchenwald zuerst über den Forstweg zur Timmelsalm, dann über schöne Wanderwege weiter über weite Almwiesen und kleinere Schotterkare.

Auf 2000 Meter Höhe werden die Bäume langsam kleiner und lichter und die Grenzberge von Ötztaler und Stubaier Alpen - lauter 3000er bauen sich mächtig vor uns auf.
In den Scharten, die wir heute überwinden wollen, liegt aufgrund eines heftigen Wintereinbruchs mit über 2 Meter Neuschnee im April Mai 2017 auch jetzt im Frühsommer Mitte Juni noch außergewöhnlich viel Schnee

Wir sind nun kurz vor der Timmelsalm angekommen und blicken zurück auf die Timmelsjoch Hochalpenstraße und die Gletscher der Texelgruppe /Ötztaler Alpen Hochwide und Hohe Weiße Nordseite welche wir vor Jahren von der Südseite aus über die Stettiner Hütte bestiegen haben.

Nun geht es schattenlos weiter Richtung schwarze Lacke unsere 2. Zwischenstation nach der Timmelsalm. Der Weg wird schmaler aber immer noch angenehm zu gehen.
Es geht immer am Wildbach und vielen kleinen Wasserfällen entlang, stetig ansteigend nach oben. Die Gischt der Wasserfälle ist angenehm kühlend auf der Haut. Dadurch wird aber die  Sonneneinstrahlung unterschätzt wird und durch die feinen Tröpfchen (ein Brennglaseffekt) die Sonnenbrandgefahr erhöht.
Wir schauen uns nochmal um und sehen wie weit wir schon in Richtung Talschluss vorangekommen sind, der Höhenmesser sagt dass wir nun schon auf 2300 Metern Höhe sind noch 400 Meter bis zum höchsten Punkt unserer heutigen Genusswanderung. Wer genau hinschaut kann die Hochalpenstraße von welcher wir gestartet sind und die Gletscherkulisse der Ötztaler Alpen dahinter noch gut erkennen.
 Links und rechts von uns pfeifen die Murmeltiere, weil sich Eindringlinge im Revier befinden. Ab und zu schenken Ihnen einen Orgoniten auf dem Weg nach oben was auch en Rucksack angenehm abspecken lässt welcher am Parkplatz über 12 Kilo schwer war .

Nach einer kurzen Trinkpause ging es gleich weiter, um möglichst viel Weg von unserer Runde vor der erwarteten Mittagshitze zu schaffen. Im Tal in Meran waren an diesem Tag Temperaturen um die 37 Grad vorhergesagt und auf 2500 Meter bis 17 Grad.
Gefühlt liegt das aber aufgrund der Höhensonne gefühlt weit darüber. Der Weg wird steiler und felsiger, die ersten Schneeflecken am Wegesrand sind Überbleibsel des Frühlingswinter. Hier kann man schon die erste Schneeballschlacht machen oder Wassertreten im 2 Grad kalten Bach...
Schneeberg macht seinem Namen alle Ehre und erste Zweifel kommen auf ob wir Heute überhaupt die Scharte und den Gipfel besteigen können, sooo viel Schnee.
Es geht steil bergauf zur schwarzen Lacke bei bestem Wetter und schönster Umgebung, unterwegs treffen wir nur selten einen Wanderer, ganz anders auf der anderen Seite des Berges wo sich Meraner Höhenweg und E5 Fernwanderweg vom Allgäu nach Bozen treffen. Die Timmelsjoch Straße sieht nun nur noch das geübte Auge.

Mittlerweile kann man nicht mehr jedes Schneefeld umrunden was gerade in den Steilstücken nicht jedermanns Sache ist. Der Firnschnee ist aufgrund der Sonneneinstrahlung und 15 Grad+ total weich und man bricht bei jedem Schritt bis über die Knie ein.
Die Towerbuster machen sich gut auf mittlerweile über 2500 Meter Höhe.
Er kehrt auch wieder um und geht ins Tal. Auch der Weg zum Becherhaus auf 3100 Meter wird heut nix so geht es den selben Weg wieder zurück anstatt den Schneeberg zu umrunden. Vielleicht geht es im Hochsommer ja mal. Wir können den Weg vorbehaltlos allen trittsicheren Wanderern empfehlen, solang alles Schneefrei ist, was ab Mitte Juli wohl der Fall ist. Ca. 800 Höhenmeter zur Lacke sind für geübte Wanderer kein Problem und wer sich zu höherem berufen fühlt kann sich bei gutem Wetter und Schneefreien wegen zur Meilerhütte und zum Becherhaus emporschnaufen.